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requiem auf georg trakl (A)

Textfilm Made in Austria von Sigrun Höllrigl/Marc Neys - Debütfilm (2012)

Co-Regie Sigrun Höllrigl/Marc Neys, Text & Voice Sigrun Höllrigl, editing Marc Neys

Short Synopsis:
Die Todesmetaphern bei Georg Trakl werden als Visionen der Leichen des ersten und zweiten Weltkrieges gedeutet. Es geht um den Dichter als Visionär und den Künstler als Außenseiter in der Gesellschaft. Der Dichter bleibt einsam, weil er in eine andere Wirklichkeit „sieht“. Ein Thema, das genauso aktuell ist, wie das zerstörerische Prinzip des Menschen (=Zerstörung der Natur).


Der Poesiefilm basiert auf einem Performance-Projekt mit Autoren des Literaturhauses Salzburg 2011. Für den Abend wurden drei Lyriker eingeladen, Texte zu und über den expressionistischen Dichter Georg Trakl zu schreiben. Sigrun Höllrigl steuerte selbst zwei lyrische Texte bei, die später in der 3er edition im Verlagshaus Hernals publiziert wurden. Der erste Text, "requiem auf georg trakl" behandelt die Todesmetaphern bei Georg Trakl und interpretiert sie als Vorahnung der Gemetzel des aufkommenden 1. Weltkrieges. Zum Background:  2010/11 war die  wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Ursachen des 1. Weltkrieges, die 2015 in Christopher Clarks wissenschaftlichen Bestseller "Die Schlafwandler. Wie Europa 1014 in den Krieg zog" mündete, noch nicht angelaufen. Die politische Deutung des Filmes war 2012 in Österreich durchaus noch ungewöhnlich und auch unbequem. Ein zweiter Text zu Georg Trakl, der ebenfalls verfilmt wurde, beschäftigt sich mit Georg Trakls transzendenten Visionen von Schönheit. Er trägt den Titel  "ein blaues tier sich verneigt" (Regie Marc Neys). Beide Poesiefilme beziehen sich aufeinander wie Yin und Yang. "requiem auf georg trakl" ist eine Regie-Zusammenarbeit mit  Marc Neys, der etwa 250 Videopoems in verschiedenen Sprachen realisiert hat. Gleichzeitig ist "requiem auf georg trakl" Sigrun Höllrigls Poesiefilmdebüt. Es wurde sieben Mal international gescreent: International Poetry Film Festival ZEBRA"  Berlin  2012, The international Poetry Film Festival "Doctorclip" Rome 2013, Art Visuals & Poetry Filmfestival Vienna 2013, WUK & Künstlerhaus Vienna 2014, The Place for Poetry - Goldsmiths Writers’ Centre, University of London 2015, dotdotdot Shortfilmfestival Vienna 2015.


Sigrun Höllrigl, 1966 in Innsbruck geboren, ist eine österreichische Schriftstellerin, Medienkünstlerin, Filmemacherin, Veranstaltungsorganisatorin. Sie studierte von 1985-1992 in Wien Germanistik und Philosophie (Mag phil). Nach Forschungsaufenthalten 1995 Herausgabe des ersten österreichische Kulturmagazin im Internet unter dem Titel “der maschinist”. 1998 Leitung von "ComputerKommunikation & Gefängnis"ein Pilotprojekt über Chat- und Mailkommunikation im Gefängnis - Partner Franz Xaver. Anschließend folgten Wirtschaftsjahre im Bereich Internet- und Informationstechnologien. 2008 kam Wechsel zurück zur Kunst. 2009 gründete sie die Nonprofit Organisation ART VISUALS & POETRY.  Die Gruppe war ein Zusammenschluss von 20 Künstlern unterschiedlicher Richtung; Schriftsteller, Schauspieler, Performer, Komponisten, Visual Artists und Filmschaffenden. Als Leiterin organisierte sie fürs Team Produktions- und Auftrittsmöglichkeiten. Daraus entwickelte sich dauerhaft das Art Visuals & Poetry Film Festival mit diversen Veranstaltungskooperationen sowie das Internetportal www.poetry.or.at. 2014 trat Sigrun Höllrigl als Produzentin von Poesiefilmen in Erscheinung. Neben der Communityarbeit arbeitet sie an eigenen Projekten im Bereich Literatur und Film. Ihre Literaturfilme “requiem auf georg trakl”, “tschumboshampoo oder Jörg Bungee verschollen am seil” oder "a man and a woman" entstanden meist in Zusammenarbeit mit Filmemachern.  Seit 2015 arbeitet Sigrun Höllrigl mit dem georgischen Filmemacher George Chkheidze zusammen. 2015 erschien der Roman "Odysseus X“. 2016 folgte die Publikation ihres zweiten Roman "Das Lager“ in der edition keiper, Graz. Sigrun Höllrigl leitet das Art Visuals & Poetry Film Festival in Wien seit 2013. www.sigrunhoellrigl.net

 

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